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Geschichte

Ansichtskarten                                   

Postkarten mit ortsgebundenen Motiven

Nach Einführung der Correspondenzkarten, die in Postämtern verkauft wurden und auf die eine Briefmarke bereits aufgedruckt war, sowie der Zulassung zur Herstellung und Versendung von offenen Mitteilungsblättern, auf die Briefmarken erst aufgeklebt werden mußten, kam niemand sofort auf die Idee, die Vorderseiten solcher Karten mit Stadtansichten zu bedrucken.

Darstellungen von Stadtbildern im Holzschnitt oder als Kupferstiche gab es schon seit dem 16. Jahrhundert. Um die Mitte des 19. Jahrhunderts gab es auch durchaus einen Markt für gedruckte Stadtansichten, wie eine Mappe von Robert Geißler Album von Bremen beweist, die aus 18 Einzelblätter bestand, die für 12 Grote das Stück angeboten wurden. Für Postkarten war dieser Preis (er entsprach dem Lohn eines Handwerkers von 1 ½ Stunden Arbeit) aber zu hoch.

Obwohl nicht mehr hundertprozentig nachweisbar und daher umstritten gilt als erste Ansichtskarte die 1872 vom Nürnberger Stecher Rorich für den Züricher Verleger Locher gefertigte Züricher Stadtansicht im Stahlstich. Seit 1872 tauchten an beliebten Fremdenverkehrsorten wie z.B. dem Niederwalddenkmal am Rhein einfarbige, sehr einfach mit Gummistempeln hergestellte Ansichtskarten auf. 1874 entstanden im Holzstich Ansichtskarten von der Rudelsburg.

Seit 1878 stellte ein Verleger in Passau Bildpostkarten im Lichtdruck nach photographischen Vorlagen her. Darunter auch solche mit Stadtansichten. Erst in den 90iger Jahren des 19. Jahrhunderts begann mit verbesserten Techniken und höheren Auflagen die große Zeit auch der ortsgebundenen Ansichtskarte zu für breite Schichten der Bevölkerung zu erschwinglichen Preisen. Schwerpunkte der Herstellung waren die Städte: Berlin, Darmstadt, Dresden, Leipzig und München.

Text: Günter Garbrecht 1995, 2011

 

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